Immo­bi­li­en­mak­ler trifft grund­sätz­lich kei­ne Pflicht zur steu­er­recht­li­chen Bera­tung im Rah­men eines Immo­bi­li­en­ver­kaufs

Der BGH führt aus: “Einen Mak­ler trifft beim Feh­len einer ent­spre­chen­den Ver­ein­ba­rung grund­sätz­lich kei­ne ver­trag­li­che Neben­pflicht, steu­er­recht­li­che Fra­gen zu prü­fen, die sich im Zusam­men­hang mit dem Ver­trag stel­len, den er ver­mit­telt oder für des­sen Abschluss er eine Gele­gen­heit nach­weist, und sei­nen Auf­trag­ge­ber über die in die­sem Zusam­men­hang rele­van­ten Umstän­de auf­zu­klä­ren.”
Der Immo­bi­li­en­mak­ler hat­te im vor­lie­gen­den Fall sei­nen Kun­den nicht auf die 10-jäh­ri­ge Spe­ku­la­ti­ons­frist nach § 23 Abs. 1 Nr. 1 EStG hin­ge­wie­sen. Nach­dem der Kun­de nun eine hohe Steu­er­zah­lung leis­ten muss­te, hat er sei­nen Immo­bi­li­en­mak­ler in Haf­tung neh­men wol­len. Die­sen Scha­den­er­satz­an­spruch hat der BGH ver­neint.

Wie sieht es beim Ver­si­che­rungs­mak­ler aus?

Das OLG Karls­ru­he hat 2011 (12 U 56/11) geur­teilt, dass hin­sicht­lich einer bestehen­den Ren­ten­ver­si­che­rung mit Berufs­un­fä­hig­keits­vor­sor­ge für den Mak­ler vor­lie­gend die Pflicht bestand, den Ver­si­che­rungs­in­ter­es­sen­ten dar­auf hin­zu­wei­sen, dass mit einem Ver­si­che­rungs­wech­sel finan­zi­el­le und steu­er­li­che Nach­tei­le ver­bun­den sind.